Ein sehr interessiertes und gut informiertes Publikum erwartete letzte Woche die drei Podiumsteilnehmer*innen in dem vom Stadtverband der Neusser GRÜNEN organisierten Diskussionsabend „Plastik – Segen oder Fluch“ in der Gaststätte Essenz.
Mit den drei Podiumsteilnehmern: Hans-Jürgen Mittelstaedt (Verband der chemischen Industrie) NRW, Michèle Fister (Aktivistin bei Transition Town) und Hans Christian Markert (stellv. Vorsitzender der GRÜNEN Kreistagsfraktion), war die gesamte Bandbreite des Meinungsspektrums abgedeckt.
Während Herr Mittelstaedt die durch die Verbrauchernachfrage ausgelösten Veränderungen in der Chemischen Industrie hervorhob und darauf verwies, dass die Industrie zukünftig den Plastikabfall verstärkt als Wertstoff schätzen würde, entlarvte Frau Fister an einfachen Praxisbeispielen die Problematik unseres Recyclingsystems, dem Grünen Punkt. Der größte Teil des von uns Verbrauchern sorgfältig gesammelten Plastiks wird verbrannt oder ins Ausland verbracht, nur ein verschwindend geringer Teil wiederverwertet.
Daher war der Hinweis unseres Kreistagsabgeordneten H.C. Markert „Der Kluge löst Probleme, der Weise vermeidet sie“ goldrichtig. In seinem versierten Beitrag wurden die Forderungen der Grünen nach staatlichen Leitplanken deutlich: neben einem effektiven Pfandsystem ist es die Aufgabe der Politik Verbraucher und Umwelt zu schützen. „Der Verbraucher muss sich auf Umweltstandards verlassen können, Mikroplastik hat in Zahnpasta nichts zu suchen.“
Der Arbeitskreis „GRÜNE im Dialog“, der seit zwei Jahren Veranstaltungen zu konträren gesellschaftlichen Themen organisiert, meint: “ Der Dialog mit der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft muss geführt werden, um Gemeinsamkeiten auszuloten und Differenzen deutlich zu machen „. Die sozial-ökologische Transformation kann ohne die Wirtschaft und Zivilgesellschaft nicht gelingen.