Modernisierung der Innenstadt

Kooperation bringt erste Schritte ihrer „City-Offensive“ auf den Weg

Stärkung und Modernisierung der Innenstadt nimmt Fahrt auf

Neuss. Wie viele Innenstädte in Deutschland, steht auch die Neusser City vor großen Herausforderungen. Während hohe Mieten die Händler belasten, kaufen immer mehr Menschen online ein. Die Corona-Krise hat diesen Trend dramatisch verstärkt. Die Kooperation aus SPD, GRÜNEN und UWG/Aktiv für Neuss bringt daher mit Bürgermeister Reiner Breuer erste Maßnahmen ihrer „City-Offensive“ auf den Weg. „Unser Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen und mit allen Beteiligten an einer langfristigen Strategie zu arbeiten”, erklärt Michael Ziege als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD Neuss.

Hierfür wird der bisherige Innenstadt-Beirat aufgewertet. Außerdem mietet die Stadt über ein Förderprogramm leerstehende Geschäfte an, um mit einer reduzierten Miete Jung-Unternehmer oder Start-Ups zu fördern. „Denn wir möchten auch die Ansiedlung weiterer ‚Billigläden‘ vermeiden“, so Michael Ziege.

Neustrukturierung des Innenstadt-Beirates

Den Innenstadt-Beirat gibt es, in anderer Zusammensetzung, bereits seit 2014. „Dieser wird jetzt neu ausgerichtet und auf breitere Füße gestellt“, sagt Michael Klinkicht als Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Neben den bisherigen Vertretern wie etwa die Zukunftsinitiative Innenstadt (ZIN) sollen zukünftig auch die Immobilienwirtschaft, die IHK, der Handelsverband oder die Gewerkschaft Ver.di in den Beirat eingebunden werden. Besonders wichtig war der Kooperation die Einbindung der Gastronomie. „Wir haben in Neuss ein vielfältiges Gastronomie-Angebot, das aktuell besonders stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen ist“, erklärt Carsten Thiel als Fraktionsvorsitzender von UWG/Aktiv für Neuss. Daher wird die Gastronomie-Initiative „Neuss vereint“ in die Arbeit des Beirates eingebunden.

Erste Schritte zur autoreduzierten Innenstadt

Auch thematisch wird der Beirat neu ausgerichtet. Während in der Vergangenheit über vergleichsweise kleine Details wie Parkbänke oder Blumenkübel diskutiert wurde, soll der Beirat jetzt an einer ganzheitlichen Strategie für eine attraktive, urbane und gut erreichbare Innenstadt arbeiten. „Das deckt sich auch mit unseren ersten Initiativen im Stadtrat“, erklärt Roland Kehl von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. 

SPD, GRÜNE und UWG/Aktiv für Neuss wollen die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer durch neue urbane Räume erhöhen und die Entwicklungsmöglichkeiten für die Geschäfte und Restaurants schrittweise verbessern – beispielsweise durch mehr Platz für Außengastronomie. Dazu wollen die drei Kooperationspartner, den Bereich zwischen Sebastianusstraße und Glockhammer weitestgehend für den Autoverkehr sperren. Außerdem hat die Kooperation eine Untersuchung über die Einführung einer E-Citybuslinie angestoßen. „Wir wollen damit den Zugang zur Innenstadt von den umliegenden Stadtquartieren und den außerhalb liegenden Parkplätzen erleichtern”, erläutert Juliana Conti von der SPD.

Finanzmittel zur Bekämpfung von Leerstand 

Darüber hinaus begrüßen die drei Kooperationspartner die Ankündigung von Bürgermeister Reiner Breuer, dass die Stadt Neuss über ein Förderprogramm versuchen möchte, leerstehende Ladenlokale in der Innenstadt anzumieten. „Denn hierdurch könnte die Stadt Neuss endlich dafür sorgen, dass in diesen Immobilien Start-Ups oder Jung-Unternehmer mit einem deutlichen Mietnachlass gefördert und unterstützt werden“, erklärt Michael Ziege für die SPD Neuss. Die Ansiedlung von neuen interessanten Läden wäre für die zukünftige Entwicklung der Innenstadt sehr wichtig – und würde auch weitere „Billigläden“ in den leerstehenden Ladenlokalen verhindern. Zudem stellt die Stadt Neuss für die zukünftige Arbeit des aufgewerteten Innenstadt-Beirates auch weiterhin jedes Jahr knapp 300.000 Euro für kleinere Maßnahmen zur Verfügung der Innenstadt zur Verfügung.