GRÜNE positionieren sich gegen Flächenfraß „Am Schwarzen Graben“

Mit großem Erstaunen haben die GRÜNEN kürzlich ein Schreiben des Amtes für Stadtplanung zur Kenntnis genommen, welches darüber informiert, dass das Moderationsverfahren zum Neubaugebiet „Am Schwarzen Graben“ in Rosellerheide nun in die Öffentlichkeit geht.

Ursprünglich war es dort nur darum gegangen, dass Eigentümer auf ihren Grundstücken jeweils ein neues Haus ausschließlich für den Bedarf ihrer Familien bauen wollten. Den daran Interessierten wurde von der Stadtplanung empfohlen, sich zu diesem Zweck zusammen zu schließen, damit ein Bebauungsplan aufgestellt werden könnte. Die Stadt selbst beabsichtigte nicht, sich planerisch weiter in den Prozess einzubringen.

In der Vergangenheit sollten im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans weitere 5,4 ha Fläche als ASB (Allgemeiner Siedlungsbereich) ausgewiesen werden, obwohl seit Jahren nicht beplante Wohnungsbauflächen vorhanden waren. Dagegen wehrten sich die GRÜNEN erfolgreich. Durch einen gemeinsamen Antrag mit der CDU vom 10.09.2014 gelang es, die Erweiterungsfläche auf 1 ha zu reduzieren. 

Trotz Vorliegen dieses Beschlusses geht es nun um eine viel größere Fläche: Für ein 20 ha großes Gebiet soll „ein Austausch aller Argumente der beteiligten Akteure erfolgen, um gemeinsam Eck-punkte für eine zukünftige Entwicklung des attraktiven Wohnstandorts im Neusser Süden zu erarbeiten“, wie auf der Homepage des Moderationsverfahrens www.am-schwarzen-graben.de zu lesen ist.

Mit der Bezeichnung „attraktiver Wohnstandort“ wird bereits eine klare Tendenz für die zukünftige Nutzung aufgezeigt. Für Ingeborg Arndt, Planungspolitikerin der GRÜNEN, ein inakzeptables Vorgehen: „Aus Gründen des Artenschutzes, des Schutzes unseres Trinkwassers und der dringend erforderlichen Klimaanpassung können wir es uns nicht leisten, in einem solchen Umfang wertvolle Fläche zu versiegeln. Auch die im Neusser Süden bereits jetzt extrem angespannte Verkehrssituation wird dabei völlig außer Acht gelassen. Und nicht zuletzt handelt es sich bei dem Areal um ein sehr wichtiges und attraktives Naherholungsgebiet für die Anwohner.“ 

Deshalb werden die GRÜNEN ihren Einfluss dahingehend geltend machen, dass „Am Schwarzen Graben“ keine Bebauung über den familiären Bedarf der Anwohner hinaus stattfinden wird.