Nachruf auf Heinz Monitor

Am 7. März 2020 im 89. Lebensjahr gestorben:

Mit Heinz Monitor verlieren die Neusser GRÜNEN eine große Persönlichkeit, die in den schwierigen Anfangszeiten grüner Kommunalpolitik in Neuss für sie eine der wichtigsten Stützen darstellte. Heinz Monitor war als politischer „Allrounder“ für die damals aktiven, oft wesentlich jüngeren GRÜNEN mit seinem großen (Verwaltungs-)Wissen (Heinz Monitor war als Beamter, zuletzt im NRW-Ministerium für Wirtschaft und Forschung tätig), seiner großen Lebenserfahrung und seiner besonnenen, meist wohl überlegten Argumentation ein gutes Vorbild. Er hat in diesen ersten grünen Jahren Neusser Kommunalpolitik viel dazu beigetragen, dass unsere politischen Positionen und Ideen seriös und glaubhaft dargestellt wurden. 
Die Bereiche Umweltschutz und Frieden empfindet Heinz Monitor schon zu Zeiten der sozialliberalen Regierung (1969-1982) als politisch vernachlässigte Themen. So engagiert er sich bereits seit Anfang der 1980er Jahre mit seiner Frau Anneliese politisch in einer Neusser „Friedensgruppe“. Den endgültigen Ent-schluss, sich konkret politisch zu engagieren, fasst er nach der politischen „Wende“ im Herbst 1982. In einem Interview sagte er damals, dass „die Grünen die politische Bewegung sind, die meine Interessen am besten vertreten“. 
1983 wird Heinz Monitor Mitglied bei den GRÜNEN. Vor den Kommunalwahlen 1984 arbeitet er mit anderen an dem Thema „Flächennutzungsplan“. Aus dieser Arbeit heraus ergaben sich zahlreiche Ideen und Forderun-gen für die Neusser Kommunalpolitik. Heinz Monitor wird eines der insgesamt fünf Mitglieder der ersten grünen Stadtratsfraktion von 1984 bis 1989, und mit damals 54 Jahren das älteste. Von Juli 1987 bis zum Ende der Ratsperiode führt er auch die Fraktion als Vorsitzender. Heinz Monitor ist in dieser Zeit Mitglied des Haupt- und des Finanzausschusses und repräsentiert die Fraktion im Ältestenrat. Aufgrund des damals bei den GRÜNEN herrschenden Rotationprinzips bleibt er „nur“ in einer Wahlperiode Mitglied des Stadtrates. Nach der Kommunalwahl 1989 wird er aber weiterhin als sachkundiger Bürger in verschiedenen Ausschüssen politisch für die Grünen aktiv. 
Ein besonderer Schwerpunkt seiner vielfältigen politischen Arbeit stellt neben dem Umweltschutz sein engagierter Einsatz für die Aufarbeitung der Neusser Geschichte, insbesondere  die Verfolgung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie der Widerstand gegen den Nationalsozialismus dar. In diesen Zu-sammenhang setzt Heinz Monitor sich erfolgreich für die Einladung ehemaliger Neusser Juden durch den Bürgermeister ein. 
Ohne ihn gäbe es auch die Ehrung der Neusser Widerstandskämpfer nicht. Die Messingtafeln am Neusser Rathaus sind sein „Erbe“. 
Sehr engagiert hat sich Heinz auch um die Theaterarbeit in Neuss gekümmert, die für ihn immer auch Friedensarbeit war. An den Überlegungen für den Neubau des Theaters war er aktiv beteiligt.
Mit anderen hat er die Bemühungen zur Gründung der Städtepartnerschaft durch einen Besuch bei den französischen GRÜNEN in Chalons-sur-Marne (heute Chalons-en-Champagne) unterstützt.

Neben seinem großen politischen Engagement werden wir auch seine interessierte, immer verlässliche, den Menschen zugewandte freundliche Art, dankbar in Erinnerung behalten.

Für den Vorstand: 
Susanne Benary und Uwe Welsink

Seine Weggefährt*innen der ersten „Stunden“: 
Erhard Demmer             Monika Jordan        Hannelore Nellen        Marius Stark