Stärkung der Arbeit der Integrationslotsinnen und -lotsen

Ghalia El Boustami Foto: WOI
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Ghalia El Boustami
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Antrag im Integrationsrat
Der Integrationsrat beschließt, die Arbeit der Integrationslotsinnen und -lotsen durch folgende Maßnahmen zu stärken:

  • Regelmäßige und qualitativ gute Schulungen aller Lotsinnen und Lotsen, vordringlich für die, die bisher gar nicht oder nur unzureichend geschult worden sind, aber auch für die Lotsinnen und Lotsen der „ersten Stunde“ in neuen Fragestellungen, z.B. bei der Betreuung von Flüchtlingen.
  • Entwicklung eines Konzeptes, wie die Arbeit der Lotsinnen und Lotsen dauerhaft gesichert und verbessert werden kann. Neben den o.g. Schulungen sollten auch die Verbesserung der Begleitung der Lotsinnen und Lotsen, z.B. durch regelmäßige Supervision, die Entwicklung und Pflege eines tragfähigen Netzwerkes, die Überprüfung der Bezahlung und der Abbau der bürokratischen Abwicklung überdacht und berücksichtigt werden. Das Konzept sollte im 1. Quartal 2016 dem Integrationsrat vorgelegt werden. Die Verwaltung wird beauftragt, noch während der laufenden Haushaltsberatungen eine Kostenschätzung vorzulegen.Begründung:

    Die ehrenamtliche Arbeit der Integrationslotsinnen und – lotsen hat sich als unverzichtbarer Baustein bei der Betreuung der Migrantinnen und Migranten erwiesen. Sie entlastet in hohem Maße die Arbeit der Behörden, hilft den Migrantinnen und Migranten bei der Bewältigung ihrer Probleme und erzeugt durch die persönlichen Kontakte mit den Lotsinnen und Lotsen positive Erfahrungen bei der schwierigen Aufgabe der Integration. Das Projekt war bisher in erster Linie auf Migrantinnen und Migranten, die bereits länger in Neuss leben, zugeschnitten. Es gilt nun, sich auf die neuen Herausforderungen durch die verstärkte Zuwanderung aus den Ländern der Europäischen Gemeinschaft und durch den Zuzug von Flüchtlinge aus den Krisengebieten des Nahen Ostens und Afrika einzustellen, da hier oft andere Problemstellungen als bisher auftreten und deshalb andere Anforderungen an die Begleitung entstehen. Dabei wird es wichtig sein, die neuen Problemstellungen in die Schulungen mit einzubeziehen (z.B. Rechtsgrundlagen der Flüchtlingsarbeit, Umgang mit Nähe und Distanz, Umgang mit traumatisierten Menschen, Umgang bei Notfällen usw.). Deshalb halten die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und CDU es für dringend erforderlich, die Schulungen zu verbessern, zu erweitern und zu verstetigen. Außerdem ist es an der Zeit, die bisher gemachten Erfahrungen zu analysieren und die Vorschläge und Wünsche der Lotsinnen und Lotsen mit in ein neues Konzept einzuarbeiten.