Ehrenamtliches Engagement stärken – zentrale Anlaufstelle im Rathaus schaffen

Ergänzungsantrag der CDU- und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Koalitionsfraktionen zu den Haushaltsberatungen im SozA am 10.11.2016

Die Verwaltung wird beauftragt, eine zentrale Anlaufstelle für ehrenamtlich engagierte Neusserinnen und Neusser einzurichten, um diese bei der Bewältigung von rechtlichen und organisatorischen Fragestellungen zu beraten.

  • Hauptaufgabe dieser Anlaufstelle soll die Koordination von Ansprechpartnern innerhalb des Konzerns Stadt und ggf. mit übergeordneten Stellen sein (Lotsenfunktion).
  • Darüber hinaus soll diese Stelle auf bestehende Angebote zur Beratung und Qualifizierung verweisen (z.B. Infobroschüren, Internetseiten, Veranstaltungen und Seminare). Dazu eignen sich Handzettel, eine Internetseite unter dem Dach von www.neuss.de oder ein E-Mail-Newsletter.
  • Jegliche Tätigkeit soll sich auf die Vermittlung von Kontakten und Weitergabe von Informationen beschränken. Eine Fachberatung im Einzelfall ist ausgeschlossen.
  • Im Rahmen der Ressourcen soll die Anlaufstelle im Laufe der Zeit eine Handreichung erstellen, in der die Antworten auf häufig gestellte Fragen zusammengefasst werden („FAQ-Liste“).
  • Die Verwaltung wird beauftragt, die dafür benötigten Sachmittel rechtzeitig vor der Sitzung des Finanzausschusses am 01. Dezember zu ermitteln und Bericht zu erstatten.

Andere Dienstleistungen, wie etwa die Ausstellung der Ehrenamtskarte oder die Organisation des Ehrenamtler-Biwaks können bei dieser zentralen Anlaufstelle zusammengeführt werden. Eine Zusammenarbeit mit der Freiwilligenzentrale von Diakonie und Caritas ist wünschenswert.

Begründung:

Ehrenamtliches Engagement hat in unserer Stadt eine große Tradition und Bedeutung. Tausende von Neusserinnen und Neussern engagieren sich in Kirchen, Vereinen oder Initiativen. Sie sind das Rückgrat der Gesellschaft. Das Ehrenamt unterliegt einem Wandel, wobei sich insbesondere zwei Tendenzen feststellen lassen:

  • Das ehrenamtliche Engagement des Einzelnen wird flexibler. Menschen engagieren sich oftmals projektbezogen oder nur für eine kurze Zeit; oder sie ziehen Initiativen den klassischen Organisationsformen vor. Viele Engagierte können aufgrund ihres Berufs nur wenig Zeit investieren; „Fulltime-Ehrenamtler“ werden immer weniger. All diese Entwicklungen führen dazu, dass wichtiges Know-how im ehrenamtlichen Engagement verloren geht bzw. immer wieder neu erarbeitet werden muss.
  • Die (rechtlichen) Anforderungen an ehrenamtliches Engagement werden immer höher. Nur beispielhaft seien Sicherheitskonzepte oder Hygienevorschriften genannt. Die Struktur einer Kommunalverwaltung mit ihren Ämtern und Zuständigkeiten ist für Laien oftmals unverständlich. Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Vorgaben führen oft zu Frustration und Demotivation.

Ziel der zentralen Anlaufstelle ist es, auf diese Entwicklungen zu reagieren und ehrenamtlich engagierten Neusserinnen und Neussern nach dem Prinzip eines „one-stop-shops“ zu helfen, damit sie sich voll und ganz auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können.