BEWERBUNG UM DIE LANDTAGSKANDIDATUR
für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Susanne Benary

Meine Motivation
Grüne Politik steht für mich für die Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen sowie für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik, aber ebenso für eine solidarische Gesellschaft und den Erhalt unserer demokratischen Grundrechte. Besonders die beiden zuletzt genannten Aspekte waren mir schon immer ein zentrales Anliegen. Gerade in Zeiten der Pandemie hat sich die Bedeutung einer solidarischen Gesellschaft gezeigt. Es ist wichtig, dass sich eine überwältigende Mehrheit für ihre Mitmenschen, sei es Großeltern, Nachbar*innen oder Kolleg*innen, einsetzt.
Zudem halte ich es für zwingend erforderlich, dass die soziale ökologische Transformation gelingt. Daher möchte ich mich für einen Listenplatz für den Landtag bewerben.
Über mich
Seit 1989 bin ich als Dipl.-Sozialarbeiterin (u.a. in der Psychiatrie, der ambulanten Pflege und Wohnungslosenhilfe) berufstätig. Seit 2012 leite ich den Betreuungsverein der Diakonie Düsseldorf, der mit bis zu 500 rechtlichen Betreuungen pro Jahr der größte Betreuungsverein in Düsseldorf ist. Zudem engagiere ich mich im Fachverband der diakonischen Betreuungsvereine der Diakonie RWL.
In die Neusser Kommunalpolitik bringe ich mich seit 2006 aktiv ein, aktuell auch als
1. stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses.
Als Vorstandssprecherin vertrete ich seit 14 Jahren den Stadtverband Neuss. Mich freut es, dass ich vor kurzem ohne Gegenstimme wiedergewählt worden bin.
Meine Ziele
An einem Mandat im Landtag finde ich die Möglichkeit spannend, meine langjährigen praktischen beruflichen Erfahrungen, meine umfassenden Rechtskenntnisse sowie meine gute Vernetzung in die anstehenden Entscheidungsprozesse mit einzubringen. Zu einem sozialen, inklusiven und integrativen NRW beizutragen, ist eine große Herausforderung, der ich mich gerne stellen würde.
In meinem Beruf erlebe ich täglich, was es für Auswirkungen hat, wenn Menschen auf Grund ihrer persönlichen Lebenssituation aus ihren gewohnten Lebensbezügen herausfallen, vereinsamen und auf Beratung und Unterstützung angewiesen sind. Wenn sie zudem noch ihre Wohnung verlieren, ist es extrem schwierig, wieder eine neue Bleibe zu finden.
Das Stellen von Anträgen und damit die Sicherung ihrer finanziellen Grundlage sind teilweise auf Grund von fehlender Beratung bei den Behörden und wegen der komplexen Antragsformulare ein unüberwindbares Hindernis.
Vergleichsweise oft muss gegen Bescheide in Widerspruch gegangen werden, damit eine korrekte Bewilligung erfolgt.
Digitalisierung hat viele gute Seiten, aber für zahlreiche Menschen ist sie auch ein großes Hindernis bei der Kommunikation mit Behörden.
Die Realisierung von Ansprüchen und damit auch die Option der Sicherstellung einer guten Versorgung von Menschen macht mir an meinem Beruf nach wie vor viel Spaß.
Schwerpunkte auf kommunaler Ebene
Auf kommunaler Ebene bin ich im Sozial-, Kinder- und Jugendhilfebereich, im Gleichstellungsbeirat sowie im Integrationsausschuss engagiert.
Mich beschäftigen dort aktuell folgende Themen schwerpunktmäßig:
- Partizipation von Kindern und Jugendlichen
(es soll ein Modell für Neuss entwickelt werden) - Der qualitative und quantitative Ausbau von Kindertagesstätten und die Begegnung des Fachkräftemangels
- Die Zukunft der jungen Menschen liegt mir am Herzen. Deshalb müssen wir nicht nur bei dem Programm „kein Abschluss ohne Anschluss“ vorankommen. Wir brauchen auch eine berufliche Ausbildungs- und Weiterbildungsoffensive, damit Jugendliche bei der digitalen Transformation den Anschluss nicht verlieren.
- Im Jugendhilfeausschuss werden wir uns mit dem Thema sexualisierte Gewalt, wenn möglich in einer Sondersitzung, beschäftigen und das KJSG intensiv diskutieren.
- Auch hat die Corona-Krise gezeigt, wie notwendig die Sicherung und der Erhalt einer kommunalen Krankenhausstruktur sind. Dafür setze ich mich auch im Rahmen meines Sitzes im Aufsichtsrat des Rheinlandklinikums ein.
- Förderung der Quartiersentwicklung und die Entstehung alternativer Wohnkonzepte sowie verbindliche Regelungen zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum
- Bekämpfung jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus und ethnischer Diskriminierung. Wir haben dazu folgenden Antrag gestellt, der angenommen wurde: Neuss soll der Europäischen Städtekoalition beitreten und der 10-Punkte-Plan gegen Rassismus soll sukzessive umgesetzt werden.
Themen auf Landesebene
Basierend auf meinen beruflichen und kommunalpolitischen Erfahrungen würde ich mich auf Landesebene u.a. für folgende Themen gerne einsetzen:
- Ausbau und Erhalt der sozialen Infrastruktur aber auch Förderung von innovativen Konzepten
- Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum und Förderung von Quartierskonzepten
- Entbürokratisierung von Verwaltungsleistungen zusätzlich zu nicht nur baulich barrierefreien Verwaltungen. Dazu gehört auch, dass wir Hartz IV überwinden und die Sozialleistungen auf eine neue Grundlage stellen müssen. Zudem bin ich eine große Anhängerin der Bürgerversicherung.
- Inklusion wirklich überall mitdenken (z.B. beim Thema Digitalisierung)
- Eine gute finanzielle Ausstattung von Kommunen: Kommunen müssen nicht nur ihren Pflichtaufgaben nachkommen können, sondern ebenso genügend finanziellen Spielraum für freiwillige Aufgaben haben.
- Konzepte zur Überwindung des Fachkräftemangels insbesondere im sozialen und Care-Bereich
- Die gesicherte Finanzierung einer kommunalen Krankenhausstruktur als wichtiger Bestandteil der Daseinssorge.
- Stärkung unserer Demokratie und Bekämpfung jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus und ethnischer Diskriminierung.
Bisherige Erfolge
Neben meinen Fachkenntnissen würde ich gerne meine integrativen Fähigkeiten, die mir schon häufig von vielen Menschen bestätigt wurden, einbringen.
Oft ist es mir gelungen, Personen mit unterschiedlichen Interessenslagen an einen Tisch zu bringen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Ich habe in Neuss sowohl die Verhandlungen zu einem Koalitionsvertrag mit der CDU (letzte Wahlperiode), als auch einem Kooperationsvertrag mit der SPD (diese Wahlperiode) federführend mitbegleitet. Wir GRÜNE haben nicht nur ein umfassendes Klimaschutzkonzept durchgesetzt, sondern u.a. für die Entstehung des Raums der Kulturen, die Einführung des Neuss-Passes sowie die Einrichtung einer Verbraucherzentrale in Neuss gesorgt.
Schlusswort
Der Kampf gegen jede Form von Ungerechtigkeit war für mich immer eine zentrale Motivation meines Handelns. Deswegen möchte ich gerne mit einem Zitat von Martin Luther King diese Rede abschließen:
„Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen.“
Neuss, im September 2021
Susanne Benary