Zwei Trinkwasserbrunnen für Neuss

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Pressemitteilung:

Kooperation greift Initiative der Bundesregierung auf

Neuss. Kurze Hose, Schweißtropfen auf der Stirn und ein nervöser Blick aufs Thermometer – das war auch in Neuss in den vergangenen Tagen wieder Alltag. Und Tage wie der heutige Donnerstag mit über 30 Grad werden aufgrund des Klimawandels künftig nicht seltener werden. „Der wichtigste Ratschlag von Experten an solchen Tagen ist immer: Genug trinken“, sagt der SPD-Stadtverordnete Michael Ziege. Damit das in Neuss möglich ist, machen SPD, Grüne und UWG/Aktiv nun einen Vorstoß zur Errichtung von zwei weiteren Trinkwasserbrunnen.

Am Markt sowie am Sporthafen oder Kinderbauernhof sollen Stadtwerke und Stadtverwaltung gemeinsam zwei öffentliche Trinkwasserbrunnen errichten. Einen entsprechenden Antrag legt die Kooperation in der Ratssitzung am 23. September 2022 vor. „In Nachbarstädten wie Düsseldorf gibt es solche Brunnen schon seit Jahren“, sagt Michael Ziege. Er hat bereits im Sommer 2018 für die Errichtung solcher Brunnen geworben.

Bereits seit dem Jahr 2012 hat unsere Nachbarstadt Düsseldorf in Kooperation mit den Stadtwerken Düsseldorf sukzessive ihr Netz an solchen Trinkwasserbrunnen ausgebaut und betreibt derzeit elf Standorte im gesamten Stadtgebiet. Dabei hat man sich insbesondere auf die stark frequentierten Freizeitbereiche in Rheinnähe und der Innenstadt fokussiert. In Neuss gibt es bereits heute am Stadtwald und am Münsterplatz die Möglichkeit, öffentlich Trinkwasser zu genießen.

„Trinkwasserbrunnen an weiteren Standorten, sind ein sinnvoller Beitrag zur Klimaanpassung der Stadt und können den Plastikmüll durch leere Getränkeflaschen reduzieren“, sagt Annette Kehl als umweltpolitische Sprecherin der Grünen.

Wird der Antrag von SPD, Grünen und UWG/Aktiv im Stadtrat beschlossen, würde er eine jahrelange Diskussion zum Erfolg führen. Der Neusser Umweltausschuss und der Stadtwerke-Aufsichtsrat haben sich mehrfach mit dem Thema befasst. Offen war zunächst noch, wer die Brunnen bezahlt. Die Aufstellung kostet rund 30.000 Euro. In den Folgejahren fallen jährliche Kosten von rund 5.000 Euro an. „Die Fachleute haben lange über die Details diskutiert, jetzt wollen wir das Projekt endlich zu einem Erfolg führen“, sagt Carsten Thiel, der Fraktionsvorsitzende von UWG/Aktiv für Neuss.

Die Kooperation greift damit auch eine Vorgabe des Bundes auf. So hat die Bundesregierung diese Woche beschlossen, dass künftig Trinkwasser aus dem Leitungsnetz an möglichst vielen öffentlichen Orten frei verfügbar sein muss. Derzeit gibt es deutschlandweit schätzungsweise rund 1.300 öffentliche Trinkwasserbrunnen. In einem ersten Schritt sollen Städte und Gemeinden nun etwa 1.000 zusätzliche Trinkwasserbrunnen aufstellen. „Auch der Deutsche Städtetag begrüßt die Initiative des Bundes, weist aber zu Recht darauf hin, dass es hierfür dann mehr finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern für die Kommunen geben muss“, erklären Arno Jansen, Pedro López und Carsten Thiel, die Fraktionsvorsitzenden von SPD, Grünen und UWG/Aktiv