Stolperstein-Patenschaft für Heinz Roosen

Rosa Winkel Foto: J. Wenke

Neusser GRÜNE übernehmen Stolperstein-Patenschaft für Heinz Roosen

„Gerne haben wir die Initiative von Jürgen Wenke aus Bochum zur Verlegung des Stolpersteines, mit dem wir an Heinz Roosen erinnern wollen, aufgegriffen. Es ist der erste Stein in Neuss, der einen verfolgten Homosexuellen würdigt“, sagt Erhard Demmer, Sprecher des Stadtverbandes der GRÜNEN in Neuss. 

Verlegung am 11. Dezember

Die Verlegung soll am Samstag, den 11. Dezember, um ca. 14:30 Uhr in Neuss vor dem Wohn- und Geschäftshaus Friedrichstrasse 27, der der letzte freiwillige Wohnort von Roosen war, stattfinden. 

Susanne Benary, Landtagskandidatin und erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende, wird dazu eine kurze Ansprache halten. 

Demmer hebt hervor, dass durch Wenkes Forschung über Heinz Roosen dessen Lebenslauf bis zu seiner Ermordung nachgezeichnet werden könne. 

Heinz Roosen

Er wurde 1906 in Essen-Borbeck geboren und absolvierte nach der achtjährigen Volksschule eine kaufmännische Ausbildung. Danach war Roosen, der seinen Wohnsitz in Neuss hatte, als Schaustellergehilfe bei einer Schaustellerfamilie aus Grevenbroich tätig. 

Im Sommer 1933 wird der Neusser Bürger erstmalig nach §175 des Strafgesetzbuches in Oldenburg wegen homosexueller Kontakte zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Eine zweite Verurteilung als Homosexueller zu der hohen Strafe von zwei Jahren Zuchthaus wird 1937 vom Landgericht Düsseldorf angeordnet. Heinz Roosen muss die Strafe in Düsseldorf, im Zuchthaus Butzbach und in den Emslandlagern Börgermoor und Bathorn vollständig verbüßen. 

Ermordung in Sachsenhausen

Ende 1941 wird er in das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin verbracht und dort als Häftling Nr. 40161 mit dem rosa Winkel der Homosexuellen gekennzeichnet. Bei einer gezielten Mordaktion der SS wird Roosen am 4. Juli 1942 im KZ Sachsenhausen zusammen mit mehr als 80 Rosa-Winkel-Häftlingen ermordet. Zur Vertuschung der wahren Todesursache findet sich in seiner Sterbeurkunde die zynisch-beschönigende Formulierung „Herz- und Kreislaufschwäche“. Heinz Roosen wurde nur 36 Jahre alt. 

Unterschrift von Heinz Roosen