Fachstelle „Fachkräftesicherung“

Antrag der Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und UWG/FW – Aktiv für Neuss zu TOP 7 der Tagesordnung der Sitzung des Ausschusses für Strukturwandel, Wirtschaft und Beschäftigung am 9. November 2021

Beschlussempfehlung:

1. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob über eine neu einzurichtende Fachstelle „Fachkräftesicherung“ ein Weiterbildungsverbund initiiert werden kann, durch den neue Wege in der durch Strukturwandel und Digitale Transformation geprägten Arbeitswelt beschritten werden können. 
2. Zielsetzung der neuen Fachstelle soll es sein, zusammen mit anderen Projektparteien für Beschäftigte, Arbeitssuchende sowie Fach- und Führungskräften von kleinen mittelständischen Unternehmen (KMU), einen offenen und anbieterunabhängigen Zugang zu den Weiterbildungsmöglichkeiten in der Arbeitsmarktregion Neuss zu prüfen.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, bis zum ganztägigen Finanzausschuss die Kosten sowie mögliche zur Verfügung stehende Fördermittel des Landes NRW aus den Programmen zur Fachkräftesicherung sowie mögliche Fördermittel des Bundes zum Strukturwandel zu prüfen.

Begründung:

Der Strukturwandel, insbesondere in unserer Region, und die Digitale Transformation sowie die durch die Covid 19 Pandemie ausgelöste Dynamik haben die wirtschaftliche Situation von Beschäftigten, Arbeitssuchenden und Unternehmen unterschiedlich hart getrof-fen. Am 22.10.2021 teilte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, den Medien mit, dass aktuell 800.000 Fachkräfte fehlen.

Laut Studie „The future of work after Covid 19“ des McKinsey Global Institute vom Februar 2021 wird die Corona-Pandemie die Umbrüche am Arbeitsmarkt in Deutschland weiter verschärfen. Bis 2030 werden sich rund 6,5 Millionen Beschäftigte erhebliche neue Fähig-keiten und Qualifikationen aneignen oder sich umschulen müssen. Über vier Millionen Arbeitnehmer werden sogar in andere Berufe wechseln müssen, so die Studie. 

Nur mit gemeinsamer Anstrengung von Stadt, Beschäftigten und Unternehmen, allen voran der KMU und den dazugehörigen Partnern, können adäquate Lösungen im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung gefunden werden. Insbesondere sehen wir verstärkte Unterstützungsleistungen bei der Identifizierung von konkreten Bedarfen an Personal- und Kompetenzentwicklung sowie der Auswahl und Konzipierung bedarfsgerechter Wei-terbildungsmaßnahmen auch bei KMU. Dazu muss sichergestellt werden, dass eine Fachberatung anbieterunabhängig erfolgt.