Quartiersgaragen für Fahrräder

Bild von Juliane Lutz auf Pixabay

Antrag der Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und UWG/FW – Aktiv für Neuss zur Sitzung des Unterausschusses Mobilität am 16.11.2021:

Beschlussempfehlung:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten, in welchen dicht besiedelten Stadtbezirken mit älterer Bausubstanz (z. B. Drususviertel, Dreikönigenviertel, etc.) Quartiersgaragen für Fahrräder und Pedelecs errichtet werden können.
  2. Dazu sollten neben einer Bedarfsermittlung durch Haushaltsbefragungen auch mögliche Standorte, ein mögliches Finanzierungs- und Betreiberkonzept sowie die Einbindung in mögliche Förderprogramme geprüft werden. 
  3. Die Verwaltung wird beauftragt, bauliche Lösungen und Erfahrungen anderer Kommunen im In- und Ausland in die Ausarbeitung einzubeziehen.
  4. Erste Lösungsvorschläge sollen möglichst bis Mitte 2022 im Unterausschuss Mobilität oder im Ausschuss für Planung, Stadtentwicklung und Mobilität zur weiteren Beratung vorgelegt werden.

Begründung:

Anwohnerinnen und Anwohner des Drususviertels wünschen sich schon seit längerer Zeit sichere Abstellmöglichkeiten für ihre Fahrräder und Pedelecs. Durch die mitunter ältere Bausubstanz besitzen die Häuser oft schmale Flure und Treppen, wo es beschwerlich oder teilweise unmöglich ist, die Fahrräder und Pedelecs in die Keller oder Hinterhöfe zu transportieren.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner haben uns mitgeteilt, dass sie häufiger das Fahrrad nutzen würden, wenn die oben genannten Hindernisse nicht bestehen würden. Gerade für die kurzen Wege innerhalb unserer Stadt müsste das Fahrrad für eine umweltfreundliche Mobilitätswende allerdings deutlich häufiger genutzt werden. Dies setzt aber die rasche und unkomplizierte Verfügbarkeit des Fahrrads und eine entsprechende Infrastruktur voraus.

Hinzu kommt, dass die Fahrräder und Pedelecs heute teilweise einen hohen Anschaffungswert haben, so dass das ungeschützte Abstellen über Nacht im öffentlichen Raum (beispielsweise an regulären Radabstellanlagen) mit erheblichen Risiken wie Diebstählen oder Beschädigungen verbunden ist. 

Klassische Fahrradboxen – die wir ebenfalls bereits als Kooperation auf den Weg gebracht haben – richten sich eher an Nutzerinnen und Nutzer, die ihr Fahrrad für einen überschaubaren Zeitraum abstellen möchten.

Als Lösung bietet sich daher aus Sicht unserer Kooperation der Bau von Quartiersgaragen an, wo die Nutzerinnen und Nutzer einen Platz mieten können, um ihr Fahrrad oder Pedelec wetter- und diebstahlsicher abstellen zu können. Diese Fahrradgaragen sollten im öffentlichen Raum errichtet werden und fußläufig gut zu erreichen sein.

Wir sehen in der Errichtung von Quartiersgaragen für Fahrräder und Pedelecs in dicht besiedelten Stadtteilen einen weiteren Baustein, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu ermutigen, öfter auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen und damit die notwendige Mobilitätswende zu beschleunigen. Außerdem verweisen wir darauf, dass die Umsetzung unseres Vorschlags ein weiterer Beitrag zur Erreichung des gesteckten Ziels der Klimaneutralität bis 2035 sein wird.

Arno Jansen
Fraktionsvorsitzender

Juliana Conti
Stadtverordnete

Michael Klinkicht
Fraktionsvorsitzender

Roland Kehl
Sachkundiger Bürger

Carsten Thiel
Fraktionsvorsitzender

Dr. Andrea Wilhaus
Sachkundige Bürgerin