Aufnahme von Verhandlungen mit dem Projektentwickler für die Ansiedlung eines Medizin- und Biotechnologieparks in Neuss

medizintechnikAntrag der CDU- und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Koalitionsfraktionen in der Ratssitzung am 01.07.2016

 

 

 

Antrag:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, kurzfristig Gespräche mit dem Projektentwickler zur Ansiedlung eines innovativen Gewerbeparks für Medizin- und Biotechnologie nach dem Modell des Biomed Parks von Leuven oder eines ähnlich innovativen und nachhaltigen Gewerbeparks mit dem Ziel aufzunehmen, ihn für Neuss als Standort zu gewinnen. Dabei sollen insbesondere die noch freien Flächen in Hammfeld II und I (ehem. Turmgrundstück) als Standorte in die Gespräche eingebracht werden. Ein Bericht soll zeitnah in der nächsten Sitzung im AWL am 07.09.2016 erfolgen.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, im AWL am 07.09.2016 zu berichten:
    • Welche Bemühungen gab es seitens der Verwaltung, den Gewerbepark für Neuss zu gewinnen?
    • Welche Kontakte gab es zwischen der Stadt und dem Projektentwickler?
    • Gab es ernsthafte Verhandlungen?
    • Sind geäußerte Gründe bekannt, warum man sich seitens der Verhandlungspartner gegen Neuss entschieden hat?
    • Waren die Verhandlungen Chefsache?
    • Warum wurde zu keinem Zeitpunkt der Rat informiert?
    • Über die Ergebnisse der unter Punkt 1 geforderten Bemühungen

Begründung:

Mit Erstaunen und Verwunderung mussten die Neusser der örtlichen Presse entnehmen, dass nun offenbar Kaarst mit einem innovativen Gewerbeparkkonzept Forschungs- und Produktionsstandort für Biotechnologie und Medizintechnik nach dem Modell im belgischen Leuven werden soll. Zuvor hatten die Koalitionsfraktionen von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN und CDU in den betreffenden Ausschüssen und Gremien immer wieder auf seine solche aktuelle Ansiedlungsoption hingewiesen!

Was unsere Nachbarn in Kaarst im Falle der Realisierung sicher freuen würde, wirft für unsere Stadt dringliche Fragen auf, warum eine solch einmalig große Chance an unserer Stadt vorbei gegangen zu sein scheint, obwohl im vergangenen Jahr (laut Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage des sachkundigen Bürgers Roland Kehl im letzten AWL) die Wirtschaftsförderung auf Einladung im Biomedpark Leuven war, aber das Thema offensichtlich leider nicht weiter verfolgt hat.

Neuss ist durch seine Nähe zur Universität Düsseldorf, die sowohl über eine medizinische als auch über eine naturwissenschaftliche (Biologie, Chemie, …) verfügt, und die vorhandenen Krankenhäuser und Unternehmen im Medizintechnikbereich sowie seine infrastrukturellen und verkehrlichen Voraussetzungen ein idealer Standort für einen solchen innovativen Gewerbepark im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie!

Durch die Ansiedlung eines solch bedeutsamen Projekts würde Neuss regional und überregional an wirtschaftlicher Kraft gewinnen, eine hohe Zahl neuer und hochqualifizierter Arbeitsplätze erhalten, seine Gewerbesteuereinnahmen steigern und verstetigen sowie die Stadtgesellschaft durch den Zuzug zahlreicher Neubürger in vielfacher Weise stärken.

Daher soll die Verwaltung nun kurzfristig und ergebnisorientiert mit den Projektentwicklern ausloten, in wieweit eine aktive Bewerbung der Stadt Neuss noch erfolgreich sein kann. Dabei sollen insbesondere die freien Flächen im Hammfeld II und I (Turmgrundstück) betrachtet werden.

Helga Koenemann Michael Klinkicht
Vorsitzende der CDU-Fraktion Vorsitzender der BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN-Fraktion