Ist noch etwas zu retten? – Industrielle Kulturgüter bei Whitesell

Foto: Roland Kehl
Foto: Roland Kehl
Foto: Roland Kehl

Leider wurde in der Vergangenheit wenig getan, Industriekulturgüter der produzierenden Industrie, die Neuss über Jahrzehnte geprägt hat und es in einigen Industriebereichen (z.B. Ölmühlen, Papier- und Aluminiumfabriken) auch heute noch tut, zu sichern. Das beste Beispiel ist die vor Jahren aufgegebene Traktorenfabrik International Harvester, wo weder erhaltenswerte Gebäude noch historische Maschinen gesichert wurden. Dankenswerterweise hat wenigstens das Stadtarchiv eine Vielzahl von schriftlichen Dokumenten gesammelt. Nun sind bei der ehemaligen Schraubenfabrik Bauer & Schaurte die Lichter ausgegangen. Neben der Diskussion über die Verwendung des Geländes und der Gebäude, sind auch die noch verbliebenen Maschinen ins Blickfeld geraten, denn auf Antrag der Koalition von CDU und Bündnis 90/Die Grünen wurde im Rat beschlossen, zu schauen, ob sich noch historische Maschinen und andere Exponate in den Gebäuden befinden, bei denen es sich lohnt, sie aufzubewahren, um sie später einmal auszustellen. Der Antrag hat auch zum Ziel, bei anderen Neusser Betrieben nachzufragen, ob es „alte Schätze“ gibt, die gesichert werden könnten. Die ganze Aktion ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn niemand weiß genau, was der Insolvenzverwalter mit den Maschinen macht oder ob sie schon in der Schrottpresse gelandet sind. Ein altes Schätzchen steht auf jedem Fall noch in der Eingangshalle (siehe Foto) des Verwaltungsgebäudes. Wenn es gelingt, einige historisch bedeutsame Maschinen zu sichern, bestände in einem zweiten Schritt die Möglichkeit, diese in einer der Werkshallen auf dem Bauer & Schaurte-Gelände z.B. in Verbindung mit einem Bürgerzentrum für die Nordstadt auszustellen. Es gibt viele Kommunen, die mit finanzieller Hilfe des Landschaftsverbandes Rheinland dies mit Erfolg getan haben. Warum nicht auch in Neuss? Roland Kehl